Sieht jemand, der nicht sieht, nichts? Blindheit ist für Sehende faszinierend. Und erschreckend. Und unvorstellbar. Wie sehen Blinde die Welt? Wir haben eine Reise durch Europa gemacht. Und ganz unterschiedliche Menschen getroffen. Alle sind blind. Ein Film mit Blinden. Aber er handelt vom Sehen. Vom Sichtbaren und Unsichtbaren. Vom Hören, vom Riechen. Von Schönheit und vom Schrecken. Von Träumen. Von der Wahrnehmung der Welt mit allen Sinnen. Ein Film über uns. Über unsere Netzhaut, unsere Wahrnehmung. „Sehende, scheint mir, sehen wirklich nicht sehr viel,“ sagt John Hull in unserem Film. Und lacht. Und erzählt uns eine Traumgeschichte, wild und wüst. Alle Blinden sehen. Aber nicht wie wir. John Hull hat ein Buch geschrieben über seinen Weg in die Blindheit, das schönste, das wir kennen. John ist der Erzähler in unserem Film. Er hat uns die Augen geöffnet für die Welt der Blinden. Und für die Welt der Sehenden. „Gucklinge“ nennen uns die Blinden.
Geschichten:
„Augenlied“ ist ein Film über den Verlust. Und ein Film über den Reichtum. Ein Reichtum, der -- wie verborgen auch immer -- in uns allen ist. Plötzlich, mitten in Frankfurt, sagt Janis, die blinde Mutter: „Ich rieche den Wind vom Meer.“ Und John, der Professor aus England, weiß die Antwort auf die Frage: Warum küßt man mit geschlossenen Augen?
Ein Film von Mischka Popp und Thomas Bergmann
BRD 2003
CH-Premiere
Regie/Buch:
Mischka Popp und Thomas Bergmann
Kamera:
Andreas Höfer
Darsteller:
Günther Wieland, John M. Hull, Nuria del Saz, Stefan Demeter, Renata Wojewoda, Pjotr Tarasewicz, Janis Wega, Tamara Kurenkowa, Natascha Pilugin, Oleg Pilugin, Reinhard Riemer, Neslihan, Malik, Dilan
Länge:
90 Min
Verleih:
GMfilms
Mischka Popp und Thomas Bergmann werden anwesend sein