Reisen ist in Mode, mehr denn je. Ein paar Stunden Flug nur, und bereits sind wir in einer anderen Region auf dem Planeten.
Fernost ist angesagt. Zu den Boom-Ländern gehört Laos. Wir suchen dort das Andere und tragen gleichzeitig das Unsere mit. Erzählen können nach unserer Reise nicht nur wir, erzählen können auch Menschen, die von unserem Reisen betroffen waren, die ihre eigenen Träume haben und nach der Moderne streben mögen, der wir vorüber gehend entfliehen wollten.
Der niederländische Filmemacher Daan Veldhuizen betrachtet das entlegene Dorf Muang Ngoi in Laos und lässt Jugendliche, die da leben, auf jene treffen, die als Backpacker oder Individualtouristen hierherrei sen. Selten hat ein Film die unterschiedli chen Aspekte des Reisens so unaufgeregt, anregend und umfassend auf den Punkt gebracht. Muang Ngoi ist mit seiner Lage am Fluss allein schon landschatlich einzigartig, aber man kann das, was der Filmemacher beobachtet, übertragen in ungezählte andere Länder, und das ist eine der grossen Stärken des Films.
Veldhuizen setzt an in der Regenzeit, wenn die Jugendlichen vor Ort mit ihren Träumen noch allein sind, und gleitet nahtlos über zu den mit dem Wetterwechsel eintrudelnden Backpackers, die mit dem Lo nely Planet im Gepäck hierher zum Geheimtipp gefunden haben und für eine kurze Zeit aussteigen wollen. Sie suchen unter anderem jene Einfachheit, die Menschen in Muang Ngoi für sich überwinden möchten.
Shai hat studiert und will schnell Geld verdienen mit den TouristInnen, Khao ist Bauer und will eine Familie aufbauen. Die beiden Locals sind sozusagen unsere Reisebegleiter und stehen für zwei mögliche Verhaltensmuster im Dorf. Der Filmemacher bleibt dabei wertfrei, was den Film ungemein wertvoll macht. Wir reisen mit und erleben die Reise und das Reisen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Laos/NL 2016,
Dokumentarfilm, DCP, Color, 93´, OV Lao,E,F, NL, Hebrew /d
Regie:
Daan Veldhuizen
Buch:
Daan Veldhuizen, Tamara Vuurmans
Kamera:
Daan Veldhuizen
Schnitt:
Daan Veldhuizen, Jos Driessen
Ton:
Chiel Aldershoff
Musik:
Peter Pluer
Daan Veldhuizen ist anwesend für ein Gespräch nach dem Film