Bitterfeld 1992, Ex-DDR und die Auswirkungen der Wiedervereinigung - im Zuge der freien Marktwirtschaft. Eine Anklage in 23 Sequenzen, die den Fall der Ex-DDR in die Tiefen des Kapitalismus zeigt. Brachliegende Industrieanlagen. Die Dörfer und Städte sind saniert, die Fassaden gestrichen, die Konsumgesellschaft ist etabliert. In "Bitterfeld, 1992" ist der Kommentar die Hauptfigur. Die Stimme entschlüsselt die Bilder und deutet die äusseren Zeichen der fortschreitenden Veränderung - aber übergeht die Fakten der Probleme, die mit der sozialistischen Wirtschaftstruktur der DDR in Zusammenhang stehen; die Umweltverschmutzung, die verfallene Bausubstanz, die Verhöhnung der individuellen Freiheit und ein sklerotischer Staatsapparat. Ein Film, der teilweise irritiert und zur Auseinandersetzung auffordert. Mathias Knauer ist anwesend!
von Mathias Knauer (CH 2001)
16mm, 112 min. s/w und Farbe
kein Regisseur anwesend
Mathias Knauer
geb. 1942 in Biel, Matura in Biel. Studium der Musikwissenschaft, Philosophie, Publizistik in Zürich. Seit 1963 Musikkritiker, politischer Journalist und Publizist. Assistent am musikwissenschaftlichen Seminar der Universität bis 1975. Studentenpolitische Aktivitäten. Daneben Arbeiten im Bereich der Eklektroakustik und Digitaltechnik. Mitbegründer der Filmcooperative Zürich 1972, 1976 des Filmkollektivs Zürich. 1994-96 Vizepräsident des Verbandes Schweizerischer Filmgestalter VSFG. Zahlreiche Aktivitäten in der Kultur- und Filmpolitik. Seit 1997 Stiftungsrat der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Filmographie: