Seit beinahe 20 Jahren toben bewaffnete Konflikte im Ostkongo und haben schon mehr als sechs Millionen Men- schen das Leben gekostet. Dabei geht es nicht mehr nur um Rohstoffe, sondern auch um die politische Vorherrschaft in Afrika. Regisseur Milo Rau gibt mit seinen inszenierten Schauprozessen in Bukavu und Berlin sowohl der betroffenen Bevölkerung, als auch den beteiligten Politikern, Rebellen, Vertretern der Minenkonzerne und anderen involvierten Akteuren eine Stimme. Vor Ort geführte Interviews bringen dem Zuschauer ausserdem die Lebenssituation der Anwohner näher, die Opfer eines Konflikts sind, zu dem die Weltgemeinschaft schweigt. Menschlich erschütternd und analytisch tiefgründig, werden Gründe und Hintergründe eines Konflikts fassbar, der eine neokoloniale Weltordnung offenbart. Ein cineastisch und dramaturgisch ungewohntes filmisches Experiment, das Theaterkunst, Politik und journalistischen Aufklärungswillen gekonnt zusammen führt. Ein Film, der auch als Weckruf verstanden werden kann, als eindringliches Plädoyer gegen Ungerechtigkeit und Vergessen.
CH/D 2017
DCP, 100 Min., color, OV E, D, F, Swahili, Kongo /d
Regie:
Milo Rau Milo
Buch:
Milo Rau
Produktion:
Fruitmarket Arts und Medien GmbH, Langfilm, International Institute of Political Murder, Schweizer Radio und Fernsehen, SRG SSR, ZDF/ARTE
Producer:
Olivier Zobrist, Arne Birkenstock
Kamera:
Thomas Schneider
Schnitt:
Katja Dringenberg Marco Teufen, Jens Baudisch
Sound Editing:
Dieter Lengacher, Guido Keller
Sound Design:
Dieter Lengacher, Guido Keller
Rerecording Sound Mix: Guido Keller, Dieter Lengacher
Music: Marcel Vaid
Der Produzent Olivier Zobrist ist anwesend.