Leopold Weiss wird 1900 als Jude in Lemberg, im Osten Österreich-Ungarns geboren. Von Wien aus führt sein Weg nach Palästina, wo er in den 20er Jahren den Islam kennenlernt und sich gegen den Zionismus ausspricht. In Saudi-Arabien zum Islam konvertiert, heisst Leopold Weiss von nun an Muhammad Asad und freundet sich mit dem König an. Er reist nach Pakistan, wo er sich 1947 an der Staatsgründung beteiligt und an der islamischen Verfassung arbeitet. Nach einiger Zeit als pakistanischer Uno-Botschafter in New York zieht er sich von der Politik zurück und lässt sich in Marokko nieder, wo der den Koran übersetzt - mit der Widmung: "To people who think".
Der Dokumentarfilm 'Der Weg nach Mekka - Die Reise des Muhammad Asad' folgt den Lebensstationen eines intellektuellen Abenteurers, Politikers und Bestsellerautors, der mit seinem Werk und seinem Vermächtnis Verständnis zwischen Ost und West schaffen wollte. Nachvollzogen an Asads außergewöhnlichem Leben zwischen den Kulturen wird aber vor allem das gegenwärtige Verhältnis zwischen der islamischen Welt und dem Westen ergründet. Ein unbequemer Film, nicht über die Vergangenheit, sondern für die Gegenwart ? Einer, der sich einlässt auf eine aktuelle Debatte von zunehmender Dringlichkeit.
Ein Film von Georg Misch
A 2008, 92 min. 35mm, Dolby Stereo, OV, UT d, 16:9
Regie:
Georg Misch
Buch:
Georg Misch, Miriam Ali de Unzaga
Kamera:
Jörg Burger
Ton:
Hjalti Bager-Jonathansson
Schnitt:
Marek Kralovsky
Georg Misch ist anwesend
Moderation Ignaz Staub
Mit Unterstützung des Österreichischen Kutrurforums Bern