Filmbeschrieb

Harald Naegeli

Der Sprayer von Zürich

von Nathalie David / CH/D 2021
Montag
11
April
2022
Kino Gotthard Zug
um 20:00
Der Film wurde bereits gezeigt – keine Tickets mehr erhältlich.

Vor rund 50 Jahren beginnt Harald Naegeli auf kahle Zürcher Wände eigenwillige Figuren und Zeichen zu sprayen. Sie gelten als Schmierereien und Sachbeschädigungen. Eifrig werden sie entfernt. Der Graffiti-Pionier wird erwischt und kommt dafür ins Gefängnis.
Nach der Freilassung wandert er nach Deutschland aus, wo er als Künstler Anerkennung findet.
Zurück in der Schweiz erhält er schliesslich 2020 von der Stadt Zürich den Kunstpreis für sein Lebenswerk.
Peter Spoerri wollte über diesen Mann einen Film drehen. Aber heute ist Harald Naegeli alt und krank. Er will nicht mehr mitmachen bei einem Film über sich.
Dann kommt Nathalie David als Regisseurin ins Spiel. Sie begegnet ihm als Künstlerin und nicht als Journalistin und Filmerin. Nun ist er dabei.
Mit viel Schalk erzählt Naegeli vor der Kamera seine Gedanken zum Leben und zum Tod, zur Kunst und zur Utopie, zur Legalität und zu Verboten. Er führt uns zu seinen Werken in den Strassen und spricht im Atelier über seine Zeichnungen und Collagen.
Der Film von Nathalie David passt in seiner Machart perfekt zu Naegeli und seinem Leitsatz: “Aus Gründen der Gestaltung muss die Kunst immer wieder Grenzen sprengen.”

CH/D 2021, DCP, Color, 97 Min.
OV CH-D / d,f

Idee: Peter Spoerri
Buch + Regie: Nathalie David
Kamera: Adrian Stähli, Jens Woernle, Nathalie David, Steffen Bohn
Schnitt: Nathalie David
Ton: Kurt Human, Julian Joseph
Musik: Andrina Bollinger
Ballade: Sophie Hunger