Lightnin’ Hopkins' «Autobiography in Blues» erschien 1959 und geht noch heute unter die Haut. So erging es auch dem Sekundarschullehrer Wale Liniger. Gepackt vom Blues-Fieber wollte er diese Musik ergründen: philosophisch, historisch, literarisch und musikalisch. Er war 33 Jahre alt, als er 1983 von Bern in den tiefen Süden der USA auswanderte. 2019 kam er zurück, nach 37 Jahren. Und er hat ihn erkundet, den Blues, mit «Schnuregiige», Gitarre und auch wissenschaftlich. Fotograf Reto Camenisch begleitete Wale Liniger zwei Jahre mit der Kamera. Dabei schaffte er ein starkes, filmisches Essay über Heimat, die Exotik des Fremden, über Weggehen und Heimkommen und über die Kraft soziokultureller Prägung. Hügel im Emmental, die Berner Länggasse, das braune Mississippi Delta, Baumwollfelder, verlassenen Eisenbahntrassen untermalt mit dem Klang des Blues, lassen erahnen, was diese Musik ausmacht.
Dokumentarfilm 61 Min, CH 2020, DCP, Color, CH-D, E/d
Drehbuch, Kamera, Schnitt: Reto Camenisch
Musik: Hank Shizzoe, Walter Liniger
Ton: Peter von Siebenthal
Mitwirkende: LIVIA ANNE RICHARD, MARJOLEIN SCHÄRER, HANK SHIZZOE, BÄNZ FRIEDLI, GILBERT WOERN