Filmbeschrieb

Mon père, la révolution et moi

von Ufuk Emiroglu
Dienstag
21
Oktober
2014
Kino Gotthard, Zug
um 20.00 Uhr
Der Film wurde bereits gezeigt – keine Tickets mehr erhältlich.

Ufuk heisst auf Türkisch Horizont. An diesem sah Ufuk Emiroglu’s Vater Nuri, ein furchtloser Jungspund und überzeugter Kommunist, Ende der 1970er-Jahre die Revolution in der Türkei aufsteigen. Doch die Revolution fand nicht statt – 1980, im Geburtsjahr der Regisseurin, putschte sich das Militär an die Macht. Nuri Emiroglu wurde inhaftiert und gefoltert. Wieder in Freiheit, flüchtete er mit Frau und Tochter in die Schweiz.

Der Vater, ein Held. Für klein Ufuk war das keine Frage. Doch das Bild bekam Risse. Fern das Vaterland, weit weg das Ideal der Revolution – solchermassen entwurzelt geriet Nuri Emiroglu auf Abwege, die ihn ins Gefängnis, in Alkoholismus und ins Glücksspiel führten. Die Familie litt und zerbrach schliesslich daran.

Gross war der Schmerz für Ufuk. Um zu verstehen, was sich hinter ihrer Geschichte verbirgt, begab sie sich mit der Kamera auf Spurensuche. Das Resultat ist ein inspirierter, mosaikartiger Bilderteppich, der sich frei zwischen Dokumentar-, Spiel- und Animationsfilm bewegt: Die Geschichte eines Kindes der Revolution, das mit seinem Vater auch dann nicht bricht, wenn der Held allzu menschliche Schwäche zeigt.

CH 2013

80 Minuten
Sprache: F, Tk / d

Regie:

Ufuk Emiroglu
Drehbuch:

Ufuk Emiroglu
Kamera:
Ufuk Emiroglu, Joakim Chardonnens
Schnitt:

Ana Acosta
Musik:
var.
Ton:
Vincent Kappeler, Ufuk Emiroglu, Ivan Castineiras
Sounddesign:

Peter Bräker
Animation:
Alexandre Bordier, Ufuk Emiroglu
Produktion:
Joel Jent
Sprache:

F, Tk/d

Infos zum Filmabend

Ufuk Emiroglu ist anwesend.