Im Rahmen der Trigon-Filmreihe gibt es ein doppeltes Wiedersehen mit einem Filmklassiker, der von vielen Kritikern als bester Film überhaupt gefeiert wird: Zuerst zeigt FLIZ Yasujirō Ozu’s Meisterwerk «Tokyo monogatari» (Reise nach Tokyo) aus dem Jahr 1953, eine Woche darauf ist im Kino Gotthard Yōji Yamada’s Remake unter dem Titel «Tokyo Kazoku» (Tokyo Family) von 2013 zu sehen.
«Tokyo monogatari» ist eine behutsame, in meditativem Bildrhythmus entfaltete Studie über den Zerfall einer Familie, über die Begegnung von Tradition und Moderne, über den alltäglichen Mut zum Neubeginn. Jenseits spektakulärer Effekte liefert Ozu eine Beschreibung der Normalität, deren Widersprüche weder dramatisiert noch verschwiegen, sondern der aufmerksamen Beobachtung und der kritischen Anteilnahme erschlossen werden.
Der Film steht für Ozus einzigartigen visuellen Stil, der gekennzeichnet ist durch die niedrige Kameraperspektive der Untersicht, die unbewegliche Kamera (es gibt im ganzen Film nur zwei Kamerafahrten) und den frontalen Schuss und Gegenschuss bei Dialogszenen. Ein Muss für FilmLiebhaberInnen!
J 1953
136 Minuten
Sprache: Japanisch/d/f
Drehbuch:
Kôgo Noda, Yasujiro Ozu
Montage:
Yoshiyasu Hamamura
Musik:
Kojun Saitô
Kamera:
Yuuharu Atsuta
Ton:
Yoshisaburō Senoo
Besetzung:
Chishū Ryū, Chieko Higashiyama, Setsuko Hara
Ausstattung:
Tatsuo Hamada
Kostüme:
Taizo Saito
Produktion:
Shochiku Films Ltd., Tokyo
Mit einer Einführung durch den Filmwissenschaftler Oswald Iten