Die Flüchtlingswelle nach dem gescheiterten Aufstand der Tibeter gegen die chinesische Besetzung löste auf der ganzen Welt Solidaritätsaktionen aus. Auch die humanitäre Schweiz zeigte sich von der besten Seite und nahm auf private Initiative hin tibetanische Waisenkinder auf. Doch das ist nur die halbe Wahrheit ... es wurden auch Kinder in der Schweiz platziert, deren Eltern noch lebten.
1960 kamen die ersten «Tibeterli» in die Schweiz, darunter der siebenjährige Tibi Lhundub Tsering, der fortan in einer Schweizer Pflegefamilie aufwuchs. Über 40 Jahre später reist «Tibi», wie er genannt wird, mit seiner Frau und seinen Kindern nach Indien, um seine leibliche Mutter zu besuchen. Der Zürcher Regisseur Ueli Meier begleitet ihn dabei und befragt – im Film parallel montiert – auch die Schweizer Pflegemutter nach ihren Gedanken und Erinnerungen.
Der leise, stimmige und unbedingt sehenswerte Dokumentarfilm berichtet anhand einer kleinen, persönlichen Geschichte von den Folgen der grossen Politik und stellt Fragen, die auch im heutigen Kontext alles andere als einfach zu beantworten sind.
CH 2012
OV: Schweizerseutsch, Tibetisch / d, 75 min.
Kamera, Buch, Regie:
Ueli Meier
Schnitt:
Andrea Bürgi, Annette Brütsch
Produktionsberatung:
Nico Gutmann
Sounddesign, Mischung:
Dieter Lengacher
Musik:
Christian Brantschen
Postproduktionsberatung:
Patrick Lindenmaier
Der Regisseur Ueli Meier und der Hauptprotagonist Tibi Lhundub Tsering sind anwesend.